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Freitag, 24. September 2010

SMART-Methode und SMART-Kriterien

[zuletzt aktualisiert am 06.11.2011 / 31.03.2011]

Im vorangegangenen Beitrag haben wir die Definition eines Ziels hergeleitet. Damit Sie nun überprüfen können, ob Ihr persönliches Ziel tatsächlich alle Kriterien erfüllt, empfehle ich die sogenannte "SMART-Methode". Die einzelnen Buchstaben des Wortes SMART stehen jeweils für eine Eigenschaft eines Ziels. Diese lauten:

S = Spezifisch
M = Messbar
A = Attraktiv
R = Realistisch
T = Terminiert

Auch im englischsprachigen Raum ist die SMART-Methode sehr verbreitet. In diesem Fall stehen die Buchstaben für Specific (= spezifisch), Measurable (= messbar), Attainable (= erreichbar), Relevant (= relevant), Timeboxed (= terminiert).
Hier nun eine Erläuterung der einzelnen SMART-Kriterien:

SPEZIFISCH
Was soll genau erreicht werden? Es bietet sich an, das Ziel schriftlich zu fixieren. Eine solche Spezifikation sorgt dafür, dass Ihr Ziel konkret wird und sie ermöglicht, dass bei Zielankunft geprüft werden kann, ob alle Punkte der Spezifikation erfüllt sind und das Ziel tatsächlich erreicht ist.

Im geschäftlichen Umfeld dienen Spezifikationen denjenigen als roter Faden, die an der Umsetzung beteiligt sind. Außerdem ist es im professionellen Umfeld häufig erforderlich, einen Zeit- und Kostenaufwand für eine Zielerreichung zu beziffern. Eine solche Kalkulation lässt sich am besten anhand einer verbindlichen, schriftlich ausgearbeiteten Spezifikation erstellen.

MESSBAR
Wie kann festgestellt werden, ob ein Ziel erreicht wurde? In vielen Fällen ist es einfach, die Messgröße zu bestimmen. Sie wollen vielleicht fünf Kilogramm abnehmen. Eventuell wollen Sie einen bestimmten Geldbetrag sparen, eine bestimmte Gehaltserhöhung erzielen oder eine bestimmte Anzahl Stunden ehrenamtlich für Ihren Verein arbeiten. In diesen Fällen ist ihr Ziel klar messbar. Schreiben Sie in diesen Fällen Ihr angestrebtes Ziel in Ihre Spezifikation und messen Sie Ihre Zielerreichung.

Nicht selten gibt es aber auch Ziele, die sich schwer quantifizieren lassen, sogenannte qualitative Ziele. Um qualitative Ziele messbar zu machen, bieten sich die sogenannten ZWERG-Kriterien an.

ATTRAKTIV
Ist das Ziel für alle Beteiligten erstrebenswert? Das A kann in diesem Zusammenhang auch für "anspruchsvoll" bzw. "ambitioniert" oder zumindest für "akzeptabel", "angemessen" bzw. "aktiv beeinflussbar" stehen. Nur wenn ein Ziel diejenigen ernsthaft reizt, die an der Verwirklichung mitwirken, werden Sie alles dafür tun, dass das Ziel auch erreicht wird. Gleichzeitig sollte das Ziel aber weder zu hoch noch zu niedrig liegen, da Sie diejenigen die es umsetzen entweder über- oder unterfordern. Wenn ich hier von "diejenigen, die es umsetzen" schreibe, dann sind vielfach Sie höchst persönlich gemeint! Denken Sie bei der Zielformulierung darüber nach, ob Sie Ihr formuliertes Ziel vollends reizvoll finden, ob Sie bereit sind alles für die Zielerreichung zu geben.

REALISTISCH
Ist das Ziel erreichbar? Wie schon unter "attraktiv" erwähnt, ist es erforderlich, dass Sie die nötigen Fähigkeiten, Ressourcen und Kompetenzen haben, um das Ziel zu erreichen. Sicherlich ist es gut, sich hohe Ziele zu stecken, um über sich selbst hinauszuwachsen. Dennoch bedarf es einer gewissen Bodenhaftung, damit Sie ihr Ziel nicht schon im frühen Stadium frustriert wieder aufgeben.

TERMINIERT
Existiert ein festes Datum, bis zu dem das Ziel erreicht werden soll? Es empfiehlt sich, ein Ziel stets mit einem konkreten Datum zu versehen. Dadurch spornen Sie sich selbst an, die nötige Aktivität zu entwickeln, um Ihr Ziel zu erreichen. Als Mindestanforderung für Ihr Ziel sollte gelten, dass es wenigstens "terminierBAR" ist, wenn es schon nicht "terminiert" ist. Ein Ziel, das nicht terminierBAR ist, ist schlichtweg kein Ziel sondern höchstens eine Willensbekundung, eine Absicht oder ein Vorsatz. Sollte es Ihnen dennoch zu schwer fallen einen Termin zu benennen, so empfehlen sich terminierte Zwischen- bzw. Teilziele. Da Teilziele häufig weniger komplex sind, lassen sie sich besser überschauen und mit höherer Genauigkeit planen.


Beispiele:

Hier finden Sie zwei Beispiele für die SMART-Methode:
  1. Ziel "Wohnung finden"
  2. Ziel von blog.ziele-sicher-erreichen.de 2010 auf SMART überprüft

Wenn Sie weitere Beispiele für SMARTe Ziele suchen, folgen Sie mir auf Twitter und/oder Facebook. Hier gibt es ständig neue Beispiele.

Wenn Sie ein spezielles Ziel haben, das Sie gerne auf SMART-Kriterien prüfen lassen wollen, dann stellen Sie es hier über die Kommentarfunktion ein. Sie erhalten auf jeden Fall eine Antwort!


Alternativen zur SMART-Methode:

Die SMART-Methode ist besonders weit verbreitet. Es gibt jedoch verschiedene Methoden, um Ziele präzise zu formulieren. Nachfolgend finden Sie Alternativen zur SMART-Methode.

Alle Ziele überprüft? Dann geht es hier weiter:




8 Kommentare:

  1. Gut danke dir hat mir geholfen

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  2. Super Sache, bin aus Versehen drauf "gestolpert" ..Klausurvorbereitung...Die Darstellung der SMART-Methode könnte nicht besser sein.Vor allem der Beispiel :-)

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  3. Ein Freund von mir sucht seit längerem eine neue Wohnung. Als wir uns kürzlich zum Abendessen trafen berichtete er von den zahlreichen Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche. Ich schlug ihm vor, dass er die SMART-Methode verwenden soll, um sein Ziel zu formulieren. Gemeinsam haben wir ein SMARTes Ziel für seine Wohnungssuche formuliert. Lesen Sie hier: http://blog.ziele-sicher-erreichen.de/2011/11/wohnungssuche-beispiel-fur-ein-smartes.html

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  4. Hallo,
    ich habe aufmerksam Ihren Blog gelesen und bin gerade an den Zielformulierungen angekommen. Ich schreibe am Mittwoch eine Prüfung in Führungskompetenzen und muss daher eine Zielformulierung anhand der SMART-Kriterien formulieren. Die Zielformulierungen beziehen sich auf Auszubildende im öffentlichen Dienst. Als Beispiele können aufgeführt sein: Schlampiges Berichtsheft, Pünktlichkeit, schlechte Schulnoten, fehlende Einsatzbereitschaft, persönliches Verhalten etc. Anhand dieser Eigenschaften von Azubis muss eine Zielformulierung anhand der SMART-Kriterien erfolgen. Jeder einzelne Punkt der SMART-Kriterien muss in der Zielformulierung abgehandelt werden. Als Bsp. für ein schlechtes Verhalten habe ich mir z.B. überlegt:

    Beispiel bei schlechtem Verhalten der Auszubildenden (z.B. Auftreten, Benehmen, Ausdrücke) gegenüber Mitarbeiter und Bürgern:
    Der Besuch entsprechend geeigneter Fortbildungsmaßnahmen oder Seminare wird im nächsten halben Jahr, aufgrund des schlechten Verhaltens des Auszubildenden X angestrebt. Zur Kontrolle wird nach diesen Seminaren ein Gespräch mit der Ausbildungsleitung geführt.

    Beispiele aufgrund schlechter Schulnoten:
    Der Auszubildende X, hat aufgrund der schlechten Berufsschulnoten eine Lerngruppe zusammen mit Auszubildende Y und Z bis zum Ende des Ausbildungsjahres zu bilden. Die weiteren Schulnoten müssen der Ausbildungsleitung wiederum bis zum Ende des Ausbildungsjahres zur Kontrolle vorgelegt werden.

    Werden bei diesen Zeilformulierungen alle SMART-Kriterien erfüllt? Kennen Sie bessere Beispiele?

    Ich bedanke mich vielmals für Ihre Hilfe und hoffe auf eine baldige Rückantwort.

    Beste Grüße und machen Sie so weiter....

    Timo T.

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  5. Hallo Timo T.,

    danke für Deinen Beitrag. Zu Deinem ersten Beispiel "bei schlechtem Verhalten des Auszubildenden (z.B. Auftreten, Benehmen, Ausdrücke) gegenüber Mitarbeitern und Bürgern":

    Gut ist, dass Du eine Zeit-Komponente eingebaut hast: "im nächsten halben Jahr". Noch konkreter wäre es, wenn Du schreibst, dass die Fortbildung/das Seminar bis zum bspw. 30.11. durchgeführt sein soll. Damit wäre das "T" für TERMINIERT der SMART-Kriterien voll erfüllt.

    Die Teilnahme an einem Seminar / einer Fortbildung ist sicherlich als REALISTISCH einzuschätzen. Damit ist auch das "R" erfüllt.

    Das S, M und A für SPEZIFISCH, MESSBAR und ATTRAKTIV kannst Du noch verbessern.

    Würdest Du das von Dir formulierte Ziel aus Sicht des Auszubildenden attraktiv finden? In Deiner Formulierung klingt es noch eher wie eine Bestrafung. Was hälst Du davon, wenn der Azubi sich ein Projekt suchen darf, das ihm Spaß macht und bei dem er für ein halbes Jahr intensiv mit anderen Menschen zu tun hat (Mitarbeit in einem Jugendzentrum, in einem Sportverein, Job in einem Supermarkt o.ä.). Das Ziel sollte attraktiv sein!

    Wenn Du noch ein bisschen genauer beschreibst, was der Auszubildende in dem Projekt / der Stelle etc. macht, wird es auch spezifisch (z.B.: im Jugendzentrum wird er den Besuchern erklären, wie man eine eigene Website baut oder ähnliches...).

    Abschließend der Punkt "Messbarkeit". Was hälst Du davon, wenn der Ausbildungsleiter VOR und NACH dem Projekt 10 Freunde/Bekannte des Auszubildenden befragt, wie das Benehmen, Auftreten und die Ausdrücke des Azubis sind. Die Befragten können "schlecht", "normal", "gut" angeben. Dadurch kann der Ausbildungsleiter feststellen, ob eine Veränderung eingetreten ist und das Ziel ist damit messbar.


    Zum zweiten Beispiel "aufgrund schlechter Schulnoten":

    Auch hier ist das terminiert-"T" wieder prima erledigt ("bis zum Ende des Ausbildungsjahres"). Auch das realistisch-"R" ist erfüllt.

    Wenn Du den ersten Satz änderst in "Der Auszubildende wird zusammen mit anderen Auszubildenden eine Lerngruppe gründen" lässt Du die ganzen Formulierungen weg, die den Satz un-attraktiv klingen lassen ("hat ... zu bilden", "aufgrund der schlechten Berufsschulnoten"). Mit der neuen Formulierung klingt das Ziel doch gleich attraktiver, oder? Und das ist das, was SMART erreichen will.

    Etwas mehr spezifisch-"S" kriegst Du in die Formulierung, wenn Du sagst, für welche Fächer die Lerngruppe gegründet wird und dass sie sich z.B. einmal wöchentlich für 2 Stunden trifft.

    Die Idee, die Schulnoten vorzulegen ist okay. Dadurch wird das Ziel messbar. Ersetz hier einfach nur das "müssen" durch "werden" (damit es weiterhin positiv formuliert bleibt).

    Gerne kannst Du die fertigen Formulierungen wieder hier veröffentlichen und ich gebe Dir noch eine abschließende Rückmeldung.

    Viel Erfolg!
    Marco Elling

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  6. Hallo Marco,

    ich möchte mich herzlich für deine Anregungen bedanken. Deine Website ist top und kann gut zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden. Also mach weiter so...

    Viele Liebe Grüße uns ein schönes Wochenende...

    Timo

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  7. Ach ihr Lieben, es ist gut, dass ihr sich so darüber interessiert, aber diese S.M.A.R.T. -Formel ist ein Selbstbetrug. Sie können solche Ziele nicht erreichen. Sie befinden sich immer im Punkt A - jetzigen Moment. Diese Formel ist nicht SMART. Jemand hat einfach als erster diese Abkürzung entwickelt. Er hat einfach 5 intelligente Wörter gefunden, die zu dieser Abkürzung passen. NICHT MEHR. Die Formel hat keine Philosophie.

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  8. Ich denke, die SMART Formel lässt sich nicht einfach so aus den Unternehmen ins eigene Leben und die eigene Zielsetzung kopieren.

    Wer Beziehungen zu anderen Menschen verbessern möchte oder sich in bestimmten Bereichen weiterbilden will, der wird vor dem Problem stehen, dass es im privaten Umfeld nicht überall Zahlen und Berichte zum Messen gibt.

    Wenn alle Menschen bei ihren Zielen immer "Realistisch" geblieben wären, könnten wir die Storys der Sportstars, Spitzenpolitiker und Erfinder streichen. Außerdem finde ich das Leben außerhalb von Schule/Uni/Unternehmen eben nicht immer terminier- und vollkommen planbar. Ich will auch nicht privat noch etliche Deadlines und Fristen haben.

    Aber jeder muss selbst einen Weg finden, seine Ziele zu organisieren. Ich würde mich über deine Meinung zu meinem Artikel über SMART freuen ;)
    http://goawesome.de/blog/der-smart-schwachsinn/


    Viele Grüße, Alex

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