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Mittwoch, 30. November 2011

Schriftliche Ziele, Commitment und Reports helfen bei der Zielerreichung - Ergebnisse einer Studie von Prof. Dr. Gail Matthews

Die Psychologie-Professorin Dr. Gail Matthews von der Dominican University of California in San Rafael wurde misstrauisch als sie feststellte, dass keine Quelle für die Harvard- bzw. Yale-Studie zur Effektivität schriftlicher Ziele existierte (vgl. den vorangegangenen Beitrag dieses Blogs "Zweifel an der Harvard-Studie"). 

Dr. Matthews startete eine eigene Studie. Dabei wählte sie 267 Teilnehmer im Alter von 23 bis 72 Jahren aus. Die Teilnehmer stammten aus den USA und Übersee und hatten unterschiedliche soziale und kulturelle Hintergründe. 149 Teilnehmer schlossen die Studie tatsächlich ab. In der Studie ging Dr. Matthews noch weiter als es die vermeintlichen Vorgänger-Studien aus Harvard und Yale taten. Sie gliederte in fünf statt drei Gruppen:


  1. Gruppe 1
    Mitglieder der Gruppe 1 sollten ihre Ziele nur MÜNDLICH FORMULIEREN. Die Teilnehmer wurden aufgefordert, zu sagen, welche Ziele sie innerhalb von 4 Wochen erreichen wollten. Sie sollten jedes Ziel nach Schwierigkeit und Wichtigkeit bewerten. Sie sollten bewerten, wie gut ausgeprägt ihre Fähigkeiten und Voraussetzungen waren, um das Ziel zu erreichen. Sie sollten ihre Einsatzbereitschaft und ihre Motivation für das Ziel nennen. Und sie sollten mitteilen, ob sie dieses Ziel bereits in der Vergangenheit angestrebt hatten. Für den Fall, dass sie das Ziel bereits angestrebt hatten, sollten sie den Erfolgsgrad beim vorangegangenenVersuch angeben.
  2. Gruppe 2
    Mitglieder der Gruppe 2 wurden aufgefordert ihre Ziele SCHRIFTLICH zu notieren und anschließend nach den gleichen Kriterien wie Gruppe 1 zu bewerten.
  3. Gruppe 3
    Mitglieder der Gruppe 3 wurden aufgefordert konkrete MASSNAHMEN zur Erreichung ihres Ziels SCHRIFTLICH zu notieren.
  4. Gruppe 4
    Mitglieder der Gruppe 4 sollten ihre Ziele SOWOHL SCHRIFTLICH fixieren (Gruppe 2) WIE AUCH konkrete MASSNAHMEN verschriftlichen (Gruppe 3). Anschließend sollten sie ein COMMITMENT auf ihre Ziele gegenüber einem Freund abgeben.
  5. Gruppe 5
    Mitglieder der Gruppe 5 sollten genauso vorgehen wie die Mitglieder der Gruppe 4, sollten jedoch zusätzlich einen wöchentlichen FORTSCHRITTSREPORT an ihren Freund schicken, in dem sie ihren Fortschritt darstellten. Mitglieder der Gruppe 5 erhielten eine wöchentliche ERINNERUNG, dass sie ihren Fortschritt melden sollten.   
Welche Ziele verfolgten die Testpersonen?
Die Bandbreite der Ziele, die sich die Teilnehmer setzten war groß: Ein Projekt abschließen, das Einkommen steigern, die eigene Organisation optimieren, die eigene Leistungsfähigkeit steigern, ausgeglichener sein, die Angst vor der Arbeit abbauen, eine neue Fähigkeit erlernen, ein Kapitel eines Buches zuende schreiben oder ein Haus verkaufen.

Ergebnis der Studie:
Am Ende der Studie erreichten 43 Prozent der Teilnehmer aus Gruppe 1 ihr Ziel. Aus Gruppe 2 waren es 60 Prozent. Aus Gruppe 4 waren es 64 Prozent. Und aus Gruppe 5 erreichten 76 Prozent ihr Ziel.

Verschriftlichung von Zielen und Coaching erhöhen den Erfolg
Die Studie von Dr. Gail Matthews belegt, dass Verschriftlichung von Zielen einen signifikant höheren Erfolg nach sich zieht. Dieser wird noch zusätzlich gesteigert, wenn sich ein Zielerreicher mit einer anderen Person bezüglich seiner Ziele austauscht oder sogar regelmäßig seinen Fortschritt meldet.





1 Kommentar:

  1. Interessant ist dabei aber auch, dass die Gruppe 3 schlechtere Ergebnisse erzielte als Gruppe 2. Die Gruppe 3 hat aber laut Ergebnisbericht die schriftlichen Maßnahmen nicht anstelle der schriftlichen Ziele fixiert, sondern zusätzlich zu diesen.

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