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Donnerstag, 30. Juni 2011

Zielearbeit im NLP

Ich will mehr Sport treiben und gesünder leben, bewusster essen. Ich will endlich abnehmen, nicht mehr rauchen, die Wohnung renovieren, einen neuen Job finden... die Liste ließe sich beliebig erweitern um gute Vorsätze, die sicher nicht nur zu Silvester gefasst werden. Doch viele dieser Ziele werden nur halbherzig angegangen bzw. gar nicht. Selbst für Ziele, die wir für absolut wichtig und wertvoll erachten, wenden wir keine Disziplin auf. Woran liegt das? Wieso überwinden wir unseren inneren Schweinehund nicht? Die Gründe sind vielfältig:
  • wir trauen es uns einfach nicht zu
  • unser Unbewusstes hält an der alten Gewohnheit fest, weil wir einen Nutzen (in der Sprache der Therapeuten oft Sekundärgewinn genannt) davon haben
  • wir können uns gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn das Ziel erreichen
  • wir sind blockiert, wir glauben nicht an unsere Fähigkeiten
  • wir haben keine Alternativen für manche Angewohnheiten (z.B. essen oder rauchen)
  • wir finden den Weg zum Ziel viel zu anstrengend
  • wir wissen nicht, welche Konsequenzen das neue Verhalten hat und bleiben lieber in alten Mustern
Deshalb reicht es nicht, sich Ziele zu setzen, die rein vernunftsgesteuert sind. Unser Unbewusstes und unsere Emotionen spielen oft eine viel bedeutendere Rolle.

Zielearbeit ist ein zentrales Thema im NLP (Neurolinguistisches Programmieren). Zieldefinition, Zielüberprüfung und Zielrealisation in Bezug auf das eigene Wertesystem, die eigenen Lebensgrundannahmen (Glaubenssätze) und das Selbstbild (Identität) kennzeichnen den NLP-Ziele-Prozess.

NLP vermittelt Methoden, mit sich selbst und anderen optimale Zielverwirklichung anzugehen, das dahinterstehende Wertesystem bewusst zu machen und eigene Sabotagestrategien aufzulösen, um die zur Verfügung stehende Handlungsenergie voll einsetzen zu können.

Um erfolgreich Ziele zu erreichen werden im NLP die folgenden 5 Wohlgeformtheitskriterien zugrunde gelegt:

1. Positiv formuliert:

Zunächst ist es wichtig, dass die Formulierung keine Negationen und Vergleiche enthält, da diese meist den Fokus zum Problem aufrecht erhalten (z.B. Ich will nicht mehr rauchen.)
  • Worin besteht Deine Unzufriedenheit (das Problem)?
  • Was willst Du stattdessen für Dich erreichen?
  • Woran wirst Du merken, dass Du Dein Ziel erreicht hast?
  • Was wirst Du haben, was Du vorher nicht hattest?
  • Was ist jetzt erfüllt?

2. Spezifiziert:

Die Erreichung eines Zieles sollte überprüfbar sein. Je konkreter das Ziel definiert ist, desto stärker wirkt die Zielvorstellung im Bewusstsein und Unterbewusstsein. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wo und wann (Kontext) das Ziel erreicht sein wird und woran genau man innerlich merken wird (sinnlich konkret), dass man bereits am Ziel seiner Wünsche angekommen ist.

  • a) kontextualisiert: Wann (möglichst genaues Datum) möchtest Du Dein Ziel erreicht haben? Wo wirst Du sein (Ort, Bereich) wenn Du es erreicht haben wirst? Welche anderen Personen gehören zu der Situation des erreichten Zieles?
  • b) sinnespezifisch: Richte deine Aufmerksamkeit in die Zukunft und erlebe alles so, als hättest Du Dein Ziel schon erreicht (Als-Ob-Rahmen). Woran wirst Du merken, dass Du Dein Ziel erreicht hast? Wie könnte ich an Dir erkennen, dass Du Dein Ziel erreicht hast? Was siehst Du, hörst Du, fühlst Du,
    riechst Du, schmeckst Du? Welche Körperhaltung, welcher Ausdruck, welches Verhalten, welche Gefühle genau gehören typischerweise dazu? Versetz Dich genau in diese Situation.

3. Selbst erreichbar:

Ein Ziel sollte aktiv erreicht werden können und eine passende Größe haben. Aktiv meint, unabhängig von anderen Menschen oder Sachverhalten, die nicht selbst beeinflusst werden können. Nicht zu groß, da es sonst lähmend wirken kann und nicht zu klein, da sonst wenig Motivation entsteht. Außerdem ist es gut zu wissen, welche Ressourcen man zur Umsetzung des Zieles noch braucht und wie man diese Ressourcen aktivieren kann.

Folgende Fragestellungen sind zu reflektieren:

  • aktiv zu erreichen: Kannst Du es selbst erreichen? Liegt es in Deinen Möglichkeiten, dieses Ziel in die Realität umzusetzen? Brauchst Du andere Menschen, um dieses Ziel zu erreichen? Wenn ja, wen genau und wofür genau?
  • Ressourcen zugänglich machen: Was brauchst am meisten / am stärksten, um Dein Ziel zu erreichen? Welche persönlichen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Kraftquellen kannst Du Dir zur Erreichung Deines Zieles zugänglich machen? Wie kannst Du bekommen, was Du brauchst, um Dein Ziel zu
    erreichen (Ressourcen)?
  • passende Größe: Hat Dein Ziel eine realisierbare Größe? Wenn es zu klein ist (geringe Motivation): Wofür ist es gut dieses Ziel zu erreichen ( = größerer Rahmen)? Wozu könnte dieses Ziel im besten Falle führen? Wenn es zu groß ist (starke Zweifel): Welche Zwischenziele können benannt werden?
    Verwandle eventuell die bisherigen Hinderungsgründe in kleine Teil-Ziele. Was könnte ein erster Schritt zur Erreichung Deines Zieles sein?

4. Ökologisch:

Ein Ziel, das wir uns gesetzt haben, steht oft in einem Spannungsverhältnis mit den anderen Aspekten unserer Person. Der so genannte Ökocheck soll sicherstellen, unbewusste Hinderungsgründe (z.B. Ängste vor
Veränderung, Zurücklassen gewohnter Dinge und Personen) zu erkennen und zu bearbeiten.

  • Was hat Dich bisher abgehalten, Dein Ziel zu erreichen?
  • Was hat sich geändert, dass Du jetzt Dein Ziel aktiv angehen willst?
  • Was wird passieren, wenn Du bekommst, was Du willst?
  • Was wird passieren, wenn Du es nicht bekommst?
  • Würdest du es, wenn es jetzt schon da wäre, ganz annehmen können?
  • Welche Auswirkungen hat die Erfüllung Deines Zieles auf andere Lebensbereiche, auf andere Beziehungen?
  • Wie verhalten sich Deine Bezugspersonen?
  • Was gibst Du auf?
  • Was sind die Vor- und Nachteile?
  • Was ist an dem Ziel so wichtig für Dich?
  • Was ist das Beste daran?
  • Was hat sich damit für Dich erfüllt?

5. Motivierend:

Um die notwendige Energie zur Realisierung eines Zieles freizusetzen, sollte das Ziel wirklich attraktiv sein und frei von eigenen inneren Sabotageenergien, negativen Glaubenssätzen, Selbstwertproblemen etc. Je mehr
das Ziel mit der Gesamtheit unserer Persönlichkeit in Übereinstimmung ist, desto konsequenter gehen wir an die Realisierung.


Leser, die dieses Blog bereits intensiver genutzt haben, werden Ähnlichkeiten zwischen den 5 Wohlgeformtheitskriterien und den SMART-Kriterien feststellen. Im Unterschied zur SMART-Methode, die stark auf die Inhalte eines Ziels fokussiert ist, legt NLP stärker den Fokus auf die Formulierung eines Ziels. So gilt es, Ziele ausschließlich positiv zu formulieren. Darüber hinaus wird im NLP insbesondere das Umfeld (Ökologie) desjenigen berücksichtigt, der sich Ziele setzt, so dass es hier zu keinen hinderlichen Widersprüchen in der Zielsetzung kommt.

Logo ChangePro GmbH MünsterDieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit der ChangePro GmbH, Münster erstellt.

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